Wenn zusätzlicher Wohnraum, beispielsweise für den Nachwuchs, die pflegebedürftigen Eltern oder ein Arbeitszimmer gebraucht wird, entscheiden sich die meisten Hausbesitzer dazu, den Dachboden auszubauen. Weiterhin bietet sich ein Dachausbau bei der Sanierung eines Hauses an. Die meisten Personen glauben jedoch fälschlicherweise, dass beim Dachbodenausbau nur Paneele oder Gipsplatten angebracht werden müssen und dass keine professionelle Hilfe nötig ist. Zwar lassen sich durch Eigenleistungen bis zu 50 Prozent der Kosten beim Dachausbau einsparen, doch einige Arbeiten müssen von Handwerkern erledigt werden.
Durch das höhere Gewicht einer zusätzlichen Wohnung unter dem Dach muss der Dachstuhl höhere Lasten tragen. Dazu muss das Gebälk gründlich überprüft werden. Allerdings sind nur Fachleute dazu in der Lage, mögliche Schäden zu erkennen. Wenn unter dem Dach eine komplette Wohnung geschaffen werden soll, müssen die Anschlüsse für Strom und Wasser geplant und vom örtlich zuständigen Bauamt genehmigt werden. Weiterhin müssen die gesetzlichen Brandschutzbestimmungen, die von Bundesland zu Bundesland variieren, beim Dachausbau eingehalten werden. Ebenfalls immer eingehalten werden müssen weiterhin die Bestimmungen zur Wärmedämmung, welche durch die Energie-Einsparverordnung (EnEV) vorgeschrieben werden.
Optimal ist es, wenn bereits beim Bau des Gebäudes Leerrohre für einen nachträglichen Dachausbau im Rohbau verlegt wurden. Doch auch nachträglich lassen sich Anschlüsse legen. Bei ausreichend großem Durchmesser kann die Lüftungsleitung als Wasserablauf benutzt werden, da diese auch bei nicht ausgebauten Dachraum durch diesen hindurch nach außen durch das Dach führt. Eine Belüftung ist zwingend erforderlich, da ansonsten ein Unterdruck entsteht, welcher die Siphons leersaugt. Die Folge ist, dass sich ein unangenehmer Geruch bildet. Sind keine Rohre vorhanden, muss eine Steigleitung verlegt werden, von welcher die Stockwerksleitungen das Wasser zu den entsprechenden Verbrauchsstellen weiterleiten. Dazu muss der Bauherr zuvor von einem Experten überprüfen lassen, ob der Fließdruck des vorhandenen Wassersystems ausreichend ist. Sind der Ruhe- beziehungsweise der Fließdruck zu gering, muss entweder eine Druckerhöhungsanlage integriert werden oder die vorhandenen Rohre müssen durch größere ersetzt werden. Werden die Leitungsrohre innerhalb von Trockenbauwänden verlegt, sind weder Schalungen noch Kanäle von außen sichtbar.
Ist die Infrastruktur für Strom, Gas und Wasser bereits vorhanden, muss das ausgebaute Dachgeschoss nur von einem Fachmann angeschlossen und in Betrieb genommen werden. Falls nicht, müssen die Stromleitungen nachträglich verlegt werden. Es sollten genügend Steckdosen und Lichtschalter eingeplant werden. Nachdem die Stromleitungen verlegt sind, müssen diese von einem Elektroinstallateur abgenommen und die Anlage in Betrieb genommen werden. Selbstverständlich kann der Elektriker auch mit dem Verlegen der Leitungen beauftragt werden und berät bei der Planung der Anschlüsse.